Die Saarbrücker Löwen
Die Saarbrücker Löwen 

Chronik: KSV 06 Klarenthal e.V.

Viele Erfolge, Freuden aber auch Niederlagen und Sorgen sind in einer 100jährigen Vereinsgeschichte enthalten. Es bedeutet aber auch treues und uneigennütziges Wirken mehrerer Generationen im Kraftsportverein Klarenthal.

Für Chronisten ist es nicht leicht ein Jahrhundert Vereinsleben festzuhalten, umso weniger, da viele

Unterlagen durch Krieg und Nachkriegswirren verloren gingen.

Als im September 1906 in der Gastwirtschaft Mathieu eine Handvoll Männer unter Leitung des Vereinsgründers Georg Kreis zusammenfanden um den „Athletenverein“ zu gründen, hätten sie sicherlich kaum daran geglaubt, dass dieser Verein 100 Jahre alt werden würde. Schon bei der Gründung des Vereins traten Schwierigkeiten auf, von denen wir uns heute keine Vorstellung machen können. Vor allem der Staat zeigte sich damals bei sportlichen Belangen nicht so aufgeschlossen wie heute.

Welcher Hochschätzung sich der Verein gleich nach seiner Gründung bei anderen Vereinen gleicher Art erfreute, zeigte sich darin, dass dem Verein 1911 das Gaufest der Athletenvereine des Saargaues übertragen wurde. Dieses nahm einen glänzenden Verlauf und wurde in „Sparwalds Garten“ an der Kreisstrasse ausgetragen. Bei den Wettkämpfen sicherte sich der Klarenthaler Verein einen guten Platz. Georg Kreis wurde in der Mittelgewichtsklasse 1. Sieger und Christian Bruch holte sich den 3. Platz in der Schwergewichtsklasse. Zudem wurde Georg Kreis 3. Sieger im Gewichtheben. Diese Leistungen fanden große Anerkennung. Nun, da es mit dem Verein aufwärts ging, kam der Erste Weltkrieg und viele Aktive wurden eingezogen und hinterließen große Lücken im Verein. Trotzdem gelang es, das gute Ansehen wiederherzustellen und es in der Folge noch zu steigern. In den 30iger Jahren wurde der Verein in „Herkules Klarenthal“ umbenannt und wurde einer der bedeutendsten Vereine im Saar/Pfalz Kreis. Ohne Niederlage, sogar verlustpunktfrei wurde Klarenthal 1934 Meister vor Güchenbach. Unvergessen bleibt die damalige Mannschaft mit den Gebr. Kreis, Gebr. Ganz, Gebr. Bruch, Adam Reck, Nikolaus Schneider, L. Schnur, J. Krämer und P. Trautwein. Hierzu eine Ausschreibung des Vereinsgründers Georg Kreis von 1934:

 

Wer möchte im Mutterland einen Kampf gegen den Saar/Kreis Meister von 1934 Herkules Klarenthal austragen. Die Kameraden des Saar/Kreis Meisters Klarenthal, des Saarvereines der am weitesten gegen Westen vorgeschoben unsere Fahne wacker und treu hochhält, möchten einen Kampf im Reiche austragen, um so auch die Blutsverbundenheit mit den heutigen Brüdern im Reich zu bekunden. Freundliche Angebote sind zu richten: Kameraden Georg Kreis Klarenthal (Saar) Hauptstrasse 77.

Klarenthal wurde nun eine Ringerhochburg in der damaligen Oberliga Saar/Pfalz. Unvergessen bleibt der Sieg über den späteren Oberligameister von 1937, den KSV Köllerbach. Klarenthal gewann deutlich mit 13 zu 6 durch Siege von Peter Trautwein, W. Ganz, N. Schneider und Christian Bruch. Durch den Zweiten Weltkrieg kam es wiederum zu einschneidenden Änderungen im Vereinsleben. Während der Besetzung wurde jede sportliche Betätigung verboten. Als diese Bestimmungen gelockert wurden, begannen einige alte Ringer mit dem Neuaufbau. Man kam aber vom bisherigen Vereinsnamen ab und der Verein nannte sich nun

„Kraftsportverein 1906 Klarenthal“.

In dieser Zeit verlegte man auch die Wettkampfstätte von der heutigen Warndtschenke ins damalige Vereinslokal Weisses Rössel (heutige Pizzeria La Botte). Der Gewinn der Jugendmannschaftsmeisterschaft 1948 sowie die ersten Einzelmeister der Nachkriegszeit, Peter Trautwein 1949 erster Sieger bis 62 kg und Horst Trenz erster Sieger der Jugend – B bis 45 kg ließen eine Aufwärtsentwicklung erhoffen. Beim 50jährigen Vereinsjubiläum waren Vereine aus dem Saarland, Deutschland und aus der damaligen DDR „Lokomotive Leipzig“ zu Gast. Ein Jahr später statteten die Klarenthaler Ringer eine Woche lang den Ringern aus Leipzig und Leuna einen Besuch ab. An die ruhmreichen Zeiten der Vorkriegszeit konnte der Verein jedoch nicht mehr anknüpfen. Von 1956 bis 1972 verblieb der Verein in der Landesliga C. Vereinzelt kamen immer wieder starke Ringer aus den eigenen Nachwuchsreihen, z.B. Axel Herrmann, der 1969 im 52 kg und 1972 in der 57 kg Klasse die Saarlandmeisterschaft erringen konnte. Weitere Ringer wie Dieter Manderscheid, Gerd Wagner, Bernd Otto, Friedel Schneider, Dieter Kiefer, die Brüder Sauter und Heinz Feld sind beim KSV Klarenthal noch in aller Munde.

Im Jahr 1973 bildete man eine Kampfgemeinschaft mit dem Kraftsportverein Fürstenhausen.

Diese hielt sich jedoch nur ein Saison.1974 stieg man dann in die damalige Landesliga B auf, musste jedoch im darauf folgenden Jahr wieder absteigen.

Mitte der 70iger Jahre wurde die Schulsporthalle zur neuen Wettkampfstätte der Ringer.

1976 kam es zu großen Problemen im Aktivenbereich und die Mannschaft musste aus der Landesliga zurückgezogen werden.1977 war es dann Dieter Manderscheid und Peter Sauter zu verdanken, dass wieder eine Aktivenmannschaft gemeldet werden konnte. 1978 stieg der Verein in die Landesliga B auf und belegte einen der vorderen Plätze. Man stieg sogar in die Landesliga A auf, musste aber dort nach der ersten Saison wieder absteigen.

Anfang der 80iger Jahre, zeichnete sich ein sensationeller Aufschwung im Jugendbereich ab.

Gerhard Thiel und Alban Mertes legten hierzu den Grundstein.

Thiel übernahm schon als 17jähriger das Jugendtraining, und wurde später auch Trainer für den Aktivenbereich. Auch Mertes widmete sich seit dieser Zeit, bis zum heutigen Tag, ganz dem Ringersport in Klarenthal. Mertes und Thiel bürgen seit den 80iger Jahren beim KSV für aufopferungsvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Treue Weggefährten fanden sie im langjährigen 1. Vorsitzenden Dieter Kiefer und Rudi Thiel.

Die Männermannschaft stieg in der folgenden Saison wieder in die Landesliga A auf, und konnte nun diese Klasse endlich auch halten.

Erstmals seit 1948 errang im Jahr 1995 eine Jugendmannschaft aus Klarenthal wieder die Saarlandmeisterschaft. Die Jugend D wurde 1987 Mannschaftsmeister beim Einzelwettbewerb. Der Jugendbereich etablierte sich zum Aushängeschild des Vereins. 1989 war dann das bisher erfolgreichste Jahr. Die Aktivenmannschaft belegte den 3. Platz in der Landesliga A, und mit der B-C-D und E Jugend wurde die Saarlandmeisterschaft errungen. Außerdem konnte mit Markus Becker erstmals ein Klarenthaler Ringer bei Deutschen Meisterschaften eine Medaille erringen.

Becker wurde 1989 in Hornberg 3. Deutscher Meister bei den C – Jugendlichen in der 85 kg Klasse.

1991 startete eine Klarenthaler Jugendmannschaft bei den Deutschen Meisterschaften.

In Mömbris/Königshofen belegte man den 12. Platz von 17 teilnehmendem Mannschaften.

1993 in Zella Mehlis wurde der 8. Rang, 1994 in Saarbrücken der 7. und 1995 in Rostock ebenfalls der 7. Platz belegt. An diese ruhmreiche Zeit konnte man im Jugendmannschaftsbereich die letzten 10 Jahre nur annähernd anknüpfen. Der Grund hierfür war das ständige Abwandern junger Talente in größere Vereine. Die Brüder Ismail und Mehmet Baygus, Paul Ziehl, Andreas Langen, Kai Nieweling, Marc Blaesy und Klaus Mertes, um nur die wichtigsten zu benennen, gehörten dazu.

1993 schickte der KSV erstmals weibliche Ringer auf die Matte. Die Klarenthaler Frauen wurden auf Anhieb 2.Saarlandmannschaftsmeister. Aber dieser Anfangs erfolgreiche Versuch des Frauenringens beim KSV kam später leider wieder zum Erliegen. Aufgrund der kontinuierlichen Jugendarbeit wurde 1995 dann endlich wieder seit 1934 eine Meisterschaft der Aktiven errungen. Als Landesliga A - Meister startete man in der darauffolgenden Saison nun in der Oberliga Saar. Jetzt ging es Schlag auf Schlag! Man wurde in diesem Jahr auch erster in der Gesamtwertung aller Jugendmannschaften vor Köllerbach, Riegelsberg und Heusweiler. Im Jahr 1997 war es dann endlich soweit, gleich zwei Ringer aus Klarenthal wurden Deutscher Meister. Ismail Baygus (heute KSV Köllerbach ) in der B- Jugend, und Alexander Speicher bei den C-Jugendlichen. Baygus wurde dann auch 1997 vom Bundestrainer für die Kadetten Weltmeisterschaft in Slowenien nominiert. Hier belegte Ismail den 15. Platz. Danach folgten weitere Erfolge.

Allen voran Klaus Mertes. Klaus avancierte zum bis dato erfolgreichsten Ringer beim KSV Klarenthal und nahm als erster Klarenthaler an einer Europameisterschaft teil. Waldemar Minich 2003, und Tim Eppers 2005, gesellten sich nun ebenfalls in den Reigen der Großen beim KSV. Beide wurden wie zuvor Baygus, Speicher und Mertes Deutsche Meister.

 

 

Aus der Oberliga/Saar heraus wurde im Jahr 2002 eine Kampfgemeinschaft

mit dem KSV 07 Gersweiler gegründet, die heutige

                                          

                                           „ RG Saarbrücken 2002“ .

 

Bereits nach einem Jahr in der Regionalliga Rheinland/Pfalz-Saarland stieg unsere RG auf Anhieb 2003 in die 2. Bundesliga West auf, zu der man in der kommenden Saison bereits im 4. Jahr angehört. Zum 100 jährigen Vereinsbestehen wurde dem KSV Klarenthal nun vom Deutschen Ringerbund die DMM der C/D Jugend übertragen. Bei dieser DMM starten unsere Klarenthaler Jugendringer gemeinsam mit unseren Gersweiler Ringerfreunden unter dem Namen

,,RG Saarbrücken 2002“.

 

Die Jugendmannschaft machte dann auch dem KSV zum 100 jährigem Vereinsjubiläum das schönste Geburtstagsgeschenk bei diesen Deutschen Mannschaftsmeistzerschaften im Sportzentrum Gersweiler.

 

Die Deutsche Vizemeisterschaft der Jugend C/D 2006

 

 

 

Hier endet die Chronik der ersten 100 Jahre in der Vereinsgeschichte des KSV Klarenthal.


 

,,Kraft Heil“ unseren Klarenthaler Ringern für das nächste Jahrhundert.

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